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- LSK/LV -

 
 
- Aufklärungsdrohnen der GSSD/WGT-
 
 
 
         
  Einführung:
Der bisherige Text war lediglich eine Arbeitsvorbereitung für die Website. Sorry, wenn erst jetzt die Erklärungen und Erläuterungen zum Sachverhalt erfolgen. Wir machen es auch nur Nebenbei und Job und Familie fordern auch ihre Zeit.


Zum Verständnis ein geschichtlicher Exkurs zur besseren Veranschaulichung bestimmten Rahmenbedinfungen.
Zu Beginn der 1970ger Jahre ( etwa 1973) ggann die GSSD mit dem Aufbau von Armeefliegerkräften....
Wichtig dabei : Diese Truppenteile der künftigen "Armeefliegerkräfte" waren allesamt den GSSD Luftstreitkräften ( 16. Luftarmee) unterstellt und nur im Einsatz unter Leitung einer Gefechtsführungsgruppe/ operativen Gruppe der 16. Luftarmee für die GSSD Landarmeen tätig.
Denn es galt der Grundsatz.... alles was fliegt ist Luft ( LSK) im Sinne Starten - Fliegen - Rückkehren/Landung.
Das war die Zeit der Aufstellung / Einführung der ersten 2 Kampfhubschrauberregimentern der GSSD - dem 172. und 178. Kampfhubschrauberregiment Parchim und Stendal.
Diese waren der 16. Luftarmee unterstellt unmd folgten der Einsatzzuordnung: je ein Regiment für die Nord -und Südgruppierung der Front ( GSSD).

Erst 1980 wurden die Kampfhubschrauberverbände zu einer selbständigen Waffengattung der " Armeefliegerkräfte " zusammengefasst und mit Bildung des Bereiches " Chef Armeefliegerkräfte" dem Oberbefehlshaber der GSSD Landstreitkräfte unterstellt.
Sämtliche Leistungen für die Kampfhubschrauberverbände wie: Fliegerische Ausbildung, fliegertechnische Sicherstellung, Instandsetzung/ Instandhaltung, Garantieleistungen.... verblieben in Verantwortung der 16. Luftarmee.

Dieses waren die zeitlichen Rahmenbedingungen bei der Einführung der betreffenden Aufklärungsdrohne "Reijs".
Deren fünf Staffeln bei den Kampfhubschrauberregimentern der GSSD Landarmeen ab Abfang der 80ger Jahre schrittweise aufgestellt wurden.

Die Einführung der Drohnen "Reijs" begann ebenfalls etwa 1973 in gedeckten und schrittweisen Zügen. Die ersten zwei Staffeln "Reijs" kamen mit den zwei oben benannten Kampfhubschrauberregimentern und die Stationierung erfolgte auch auf der Kampfhubschrauberbasis.
Diese beiden Staffeln "Reijs" hatten noch nicht die bekannten takt. Bezeichnungen, denn sie operierten als Staffel innerhalb der Kampfhubschrauberregimenter- da es damals die Truppenerprobung des System war in verschiedenen waffentechnischen Entwicklungsstufen.
Jeder mit einigermaßen Ahnung vom Metier versteht, dass neue Waffensysteme immer einer großen Geheimhaltung unterliegen. Insbesondere auch Truppenerprobungen.
Die "Reijs" Staffeln waren logitisch und truppendienstlich den Kampfhubschrauberregimentern zugeordnet und dienten den Kampfhubschraubern als Gefechtsfeld-Aufklärungskomponente.
Vergleichbar mit der Konstellation NVA JBG-31 und derer Aufklärungsfliegerstaffel.
Damit waren die "Reijs" mit ihrer Einführung der 16. Luftarmee unterstellt und wechselten erst 1980 mit den Kampfhubschraubern in operative Unterstellung zum "Chef Armeefliegerkräfte" der GSSD Landstreitkräfte.

Für die Fliegertechnischen und Aufklärungseinrichtungen ( Sensoren, Kameras, Übertragungsenrichtungen...) der "Reijs" war das 931. Aufklärungsfliegergeschwader der GSSD in Werneuchen zuständig.
Es entstand dort quasi eine technische Basis für die "Reijs".
Also eine Konstellation der LSK-Zuständigkeit, wie bei den Kampfhubschraubern beschrieben. Die bis zum Abzug bestehen blieb.

Im Zuge des weiteren Aufwuches der Kampfhubschrauberregimenter als Armeefliegerkräfte und nachfolgender Zuordnung zu jeder GSSD-Landarmee, kamen auch weitere Staffeln "Reijs" hinzu mit Stationierung bei den Kampfhubschraubern.
Die "Reijs" wurden zwar umgangssprachlich betitelt mit: " immer der xy Armee zugeordnet ". Jedoch blieb die oben beschriebene Zuständigkeit und Unterstellung immer bestehen. Also keine grundsätzliche Komponente der Landarmeen.
Wir sehen an den Foren, dass es hier einige Missverständnisse gab.

Drohnen :
Diese Drohnen waren mit Kameras unterschiedlicher Brennweite sowie mit TV-Kameras und Strahlungsmessgerät ausgestattet.
Sämtliche Aufklärungergebnisse konnten zeitnah per Datenfunk an die Bodenstation übertragen werden- dadurch wurde ein hoher Zeitgewinn zur Kenntnisnahme von Aufklärungsergebnissen im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren der Aufklärung ( per Flugzeug und abwarten bis Landung und Auswertung) erzielt werden.

Jede der GSSD Landarmee verfügte über 1 Staffel mit 4 Starkomplexe und 12 Aufklärungsdrohnen des Typs WR-3 "Reijs" des Herstellers Tupolw (TU-143).

Die Sicherstellung der betreffenden oben beschriebenen Parameter erfogte durch das 931. Aufklärungsfliegerregiment in Werneuchen .

Drohnen des Typs WR-3 hatten eine Länge von 8,06 Meter und eine Spannweite von 2,24 Meter. Das Startgewicht betrug 1230 kg. Bei einer Flughöhe von max. 5000 Meter erreichte die Drohne eine Reichweite von 200 km und eine Fluggeschwindigkeit von eta 950 km/h.
Gestartet wurde von einem Startfahrzeug- jedoch die "Landung" musste mittels Fallschirm erfolgen.

Diese Drohnen wurden ständig weiter entwickelt und modernisiert- damit erreichte die Tu-243 bereits die doppelte Flugdauer und wurde in den 80ger Jahren eingeführt.
Zudem gab es noch die M-143 als Zielflugkörper für Luftzielschießen von Jagdflugzeugen und Fla-Raketen.

Anmerkung:
Ab 1995 kamen in Russland Drohnen der Weiterentwicklung als Tu-300 zum Einsatz- mit der Möglichkeit des Starts von Gefechtsfahrzeugen oder Flugzeugen sowie verbesserter Sensortechnik.
In der Stationierungsplanung bis 2000 war auch deren Einführung in die GSSD vorgesehen.
Gemäß den Protokollen des Wiss.-Techn. Rates WVO hatte auch die DDR Interesse an diesen Aufklärungsdrohen bekundet und eine geplante Umrüstung des TAFS-87 NVA auf Drohnen ist bekannt.

Stationierung in der GSSD DDR:
  • 961. Aufklärungsfliegeregiment Drohnen auf FP Werneuchen ab 08/1989.
  • 270. Staffel Aufklärungsdrohnen OEBSR auf Flugplatz Parchim für
    2. Gardepanzerarmee.
  • 267. OEBSR auf Flugplatz Mahlwinkel für 20. Gardearmee
  • 271.( zuvor 265.) OEBSR auf Flugplatz Stendal bis 1988/ dann verlegt zum Flugplatz Zerbst für 3. Stoßarmee
  • 268. OEBSR auf Flugplatz Nohra für 8. Gardearmee
  • 269. OEBSR auf Flugplatz Brandis bis 1989/ dann verlegt nach Dresden-Hellerau für
    1. Gardepanzerarmee

    Nach 1990 erfolgte die Rückverlegung im Rahmen der Abzugsmaßnahmen.

    Nächste geschichtliche Etappe:
    Dann kam jedoch 1988 Gorbatschow an das Steuerruder in Moskau und durch ihn folgte die Verkündung neuer Militärdoktrin der Verteidigung sowie eine unverhoffte angebliche Abrüstungsinitiative vom Dezember 1988.
    Beides mit Sachverhalten und weitreichenden Folgen für nachfolgende Strukturen und Stationierungsentscheidungen.
    Im Jahre 1989 folgte daraus eine drastische Umformierung der sowjetischen Streitkräfte und insbesondere der GSSD als Kernelement der Truppen in Westrichtung.
    Diese Umformierung ist in etlichen Publikationen nachzulesen. Jedoch immer nur punktbezogen.
    Unter anderen erhielten die Landdivisionen eine neue defensive Struktur- oder die bis dato sst. Kampfhubschraubereinheiten der Landdivisionen wurden der Division entzogen und zu neuen zentral geführten Kampfhubschrauberregimentern zusammengefasst-- oder auch die Umformierungen mit Techniktausch in den LSK/LV.
    Unter diesem Umformierungsprozess fielen auch die Aufklärungsstaffeln "Reijs".
    In der neuen Defensivstruktur sollte Aufklärung eine zentrale Aufgabe werden mit umfassender Vorfeldaufklärung bereits in der "Friedensstruktur".
    Gemäß Strukturbefehl des Oberbefehlshabers der Truppen in Westrichtung sowie des Oberkommandierenden der GSSD/Front war dazu auf dem Flugplatz Werneuchen ein 961. Aufklärungsfliegerregiment zusätzlich aufzustellen. Diesem Regiment sollten die bisher selbständigen "Reijs" Staffeln unterstellt werden- plus einer neuen "Reijs-D" Komponente ( TU-243) auf dem Flugplatz Werneuchen.
    Die TU-243 kam ja auch erst Ende der 1980ger Jahre in den Truppendienst. Wurde aber zuvor ebenfalls bei der GSSD in Truppenerprobung getestet.
    Beide Aufklärungsfliegerregimenter in Werneuchen waren daher in der "Friedensstruktur" dem OK GSSD truppendienstlich und versorgungstechnisch unterstellt - im Krieg jedoch in der direkten Unterstellung zum Oberbefehlshaber der Truppen in Westrichtung.
    Daher auch die Auswahl der "Reijs" Zentralisation auf Werneuchen.
    Werneuchen war auserwählt als Standort des neuen "Zentrum für Luftaufklärung" der Front/WGT. Von dort sollte eine zentrale Steuerung der Luftaufklärung sowie Sichtung der Aufklärungsergebnisse und Auswertung der Ergebnisse erfolgten.
    Die bisherige Klein-Klein Arbeit bei den LSK und andererseits in jeder Landarmee hatte sich in der Praxis nicht bewährt und war insbesondere im Rahmen der neuen Einsatzplanungen auf Grundlage der neuen Militärdoktrin nicht mehr angemessen.

    In diesen Transformationsprozess der GSSD stürmten dann weitere geschichtliche Aspekte ein, machten Planungen und Strukturen unmöglich oder nichtig.
    Die UdSSR zerfiel und aus der GSSD wurden die WGT = Westgruppe der Truppen Russlands.
    Damit wurde dann der 1988/89 als GSSD begonnene Umstrukturierungsprozess- als WGT im Dezember 1990 beendet !

    Zu beachten dabei: Inzwischen kamen 2+4 Verträge mit Abzugsvereinbarung der WGT bis 1994 und die deutsche Einheit.
    Alles die Sache beeinflussende Elemente, die die Militärs bei Planung und Einleitung der Strukturreform im Jahre 1988/89 noch nicht kennen konnte.
    Der gesamte Prozess wurde somit von zeitgeschichtlichen Ereignissen faktisch überrollt.
    Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Umformierungsprozess bei den "Reijs" nicht mehr voll umgesetzt wurde wegen des bereits sichtbaren Abzugsdatums.
    Die Standortverlegung der 269. steht fest mit diesem Umformierungsprozess im Zusammenhang.
    Die Standortverlegung der 265. mit Umbenennung in 271. zeigt typische Anzeichen einer Technikveränderung. Wir gehen von einer Einführung der "Reijs-D" dort aus. Damit ändert sich dann auch die takt. Bezeichnung nebst Unterstellung.

    Eine Anmerkung: Wir berichten die Sachlage so, wie sie bei den Kräften der Front-und Armeefliegerkräfte der LSK/LV NVA bekannt war.
    Weiterhin erlauben wir uns darauf hinzuweisen: wir berichten auf einer an sich begrenzten Website. Wer also noch Fragen ode Erwiderungen hat, sollte sich im Forum zu Wort melden. Das funktioniert angemeldet, als auch in einigen Bereichen für den Gast.

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