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-5. Luftwaffendivision -

 
 
- Nachrichtenverbindungen zur Insel Rügen 43.FRBr/NVA-
 
 
 
         
  Mit dem zunehmenden Bau von Einrichtungen der Luftverteidigung NVA auf der Insel Rügen wurden die Nachrichtenkräfte im Bereich CNF des Kdo LSK/LV vor erhebliche Aufgaben gestellt.

Denn Ausbaustand und Kapazitätslage der vorhandenen Fernmeldekabel der Deutschen Post ließen keine Schaltungen von angemieteten Nachrichtenverbindungen in dem Umfang zu, wie sie für die Führung der Einheiten und der Sicherstellung des DHS erforderlich wurden..

Zudem hatte die Marine durch ihre bereits längere Präsens auf Rügen die verfügbaren Übertragungskapazitäten weitestgehend gebunden.

Über Jahre war die FuTK-333 Putgarten die einzige Einrichtung des DHS der LSK/LV auf Rügen.
Deren erste Nachrichtenverbindungen zum Gefechtsstand des FuTB-33 in Pudagla konnte abgefangen werden durch Schaltung von Mietleitungen bei der Deutschen Post und der Einrichtung einer Richtfunkverbindung von Pudagla über Putbus nachg Purgarten.

Doch bereits die nachfolgende Vermaschung des Netzes zur Luftraumaufklärung brachte Probleme hinsichtlich der Kapazitätsgrenzen bei der Deutschen Post.
Denn nun waren nicht mehr nur Nachrichtenverbindungen von Putgarten zum vorgesetzten Gefechtsstand Pudagla gefordert, sondern auch Nachrichtenverbindungen des Zusammenwirkens von Putgarten nach Saal, nach Rövershagen zur FuTA, nach Pütnitz zur FuTK GSSD etc..

Ab Mitte der 80ger Jahre wurden dann schrittweise 2 Fla-Raketen-Abteilungen der 43. Fla-Raketen-Brigade in Dienst gestellt, die einen erheblichen Mehrbedarf an Nachrichtenverbindungen der Luftverteidigung zur Insel Rügen auslöste.
Die Deutsche Post jedoch verständlicherweise keine Möglichkeit zur Erweiterung ihres Kabelnetzes hatte.
Zwar konnten diese Fla-Raketen-Abteilungen in das AFLS der Brigade mit dem Richtfunksystem 5Js62/63 eingebunden werden- (dazu gibts einen gesonderten Beitrag).
Aber die Aufgabe an stabilen und in hinreichender Anzahl zur Verfügung stehender Draht-Nachrichtenverbindungen stand trotzdem zur Erfüllung an.

Der Termin zur Inbetriebnahme FRA-4325 Neuenkirchen stand ca. 1985.
Die Deutsche Post signalisierte Ablehnung- keine Möglichkeiten.Engpass waren die Kabel zwischen Festland und Insel Rügen.

Folgende Lösung konnte dann im Einvernehmen mit der Volksmarine und mit Unterstützung des Chef Nachrichten MfNV erreicht werden:
Einrichtung einer kostenfreien TF-Primärgruppenverbindung von der RFB-9 Klein Kussewitz nach Trent auf Rügen.
Benennung: TF 1201 Rostock 4 - Trent
Folgende Aufgaben waren durch Beistellung der LSK/LV zu realisieren:
Ein Schrank VZ-12 zum Aufbau in der Endvermittlungsstelle ( EVST) der Deutschen Post Trent.
Ein Verstärker Z-12 Transit in Barhöft Objekt
Ein Verstärker Z-12 Transit bei der Deutschen Post Vitte/Rügen.

Nachfolgend soll hier der für einen Nachrichtenmann ersichtliche abenteuerliche Schaltweg aufgezeigt werden:
  • Rostock Üst 4 ( RFB-9) nach Rostock Üst 1 über KK 41a A 12 -- ( Im Z-12 Betrieb)
  • Rostock Üst1 nach Stralsund Üst 2 über TF 6012 PG 1-- ( Stralsund 2 = WGS Volksmarine)
  • Stralsund Üst 2 nach Stralsund Üst 5 über TF 6004 PG1 -- ( Stralsund 5 = SBZ/NZ-6 des S1-Netzes.. dort dann Schaltung über Primärgruppenumsetzer PGU auf Z-12)
  • Stralsund Üst 5 nach Stralsund Schaltschacht über KK 115 Ader 52
  • Stralsund Schaltschacht nach Prohn Endvermittlungsstelle Deutsche Post über KK 169 Ader 28
  • Prohn EVST nach Barhöft Objekt VM über KK 169 Ader 12 ( Schaltung über ZV Z12 T in Barhöft)
  • Barhöft Objekt nach Vitte/Rügen über KK 168 Ader 38 ( Schaltung über ZV Z12 T in Vitte)
  • Vitte nach Trent Schaltschacht über KK 168 Ader 38
  • Trent Schaltschacht nach Trent Endvermittlungsstelle Deutsche Post über KK 152 Ader 10 ( dort Abschluss auf VZ-12 im Z-12 Betrieb


  • Über diese TF 1201 konnten dann von Rövershagen und Dänschenburg über RFB-9 die angeforderten Postmietleitungen geschalten werden.
    Eine Weiterschaltung der Leitungen von Trent EVST nach Neuenkirchen erfolgte dann in dem zum Objekt verlegten Kabel.

    Als nächstes stand die Indienststellung der Bunkeranlage der Volksmarine auf Kap Arkona an- in der eine posttypische Übertragungsstelle Saßnitz 4 betrieben wurde.
    Diese Nachrichtenzentrale der Volksmarine wurde dann auch ein wenig zur Schaltstelle für Nachrichtenverbindungen der LSK/LV auf Rügen.

    Am 14.07.1986 erfolgte die Inbetriebnahme einer TF Primärgruppe in Anmietung bei der Deutschen Post zwischen Rostock Üst 4 ( RFB-9) und Saßnitz Üst 4.
    Bezeichnung :.
    Über diese Primärgruppe mit ihren 12 möglichen Fernsprechkanälen wurden dann bei der Deutschen Post angemietete Nachrichtenverbindungen zur FutK-333 Putgarten geschalten.
    Diese Nachrichtenverbindungen konnten dann zwischen Saßnitz 4 und Putgarten im Kabelnetz der Deutschen Post geführt werden.

    Am 08.12.1988 folge dann die Inbetriebnahme einer angemieteten TF-Primärgruppe zwischen Saßnitz Üst 4 und der Dienststelle Putgarten.
    Bezeichnung: 1203 P
    Damit war die LSK/LV nun in der Lage, nach Putgarten auch kostenfreie eigene Nachrichtenverbindungen mit EF-Kennzeichnung quasi im eigene Nachrichtensystem zu schalten.
    Als erstes wurden die Nachrichtenverbindungen Putgarten nach Rövershagen FuTA da drüber organisiert.

    Im Jahre 1989 folgte dann die Indienststellung der FRA-4335 in Lancken/Dranske.
    Die Problematik der Postmietleitungen hinsichtlich Kapazitätsprobleme der Deutschen Post blieb nach wie vor.
    Als erste Nachrichtenverbindungen von Rövershagen zur FRA gingen zwei Postmietleitungen in Betrieb unter Schaltung über die TF 1201 RFB-9 nach Trent und weiter nach Lancken im Kabel der Deutschen Post.
    Am 27.09.1989 erfolgte dann die Inbetriebnahme einer TF-Primärgruppe zwischen Saßnitz Üst 4 und Lancken Objekt.
    Bezeichnung: 1204 P
    Damit war dann das Kdo LSK/LV in die Lage versetzt, die geforderten Nachrichtenverbindungen zwischen dem Gefechtsstand der 43. FRBr Rövershagen bzw. WGS Dänschenburg und der FRA Lancken zu realisieren-als LSK/LV eigene Verbindungen.
    Hier waren es dann insbesondere die AFLS Verbindungen des Systems Senesh, die zur Übernahme des DHS durch die FRA notwendig waren.

    Damit gab es dann eine zentrale Zuführung mittels Primärgruppe zwischen RFB-9 und Saßnitz 4 und jeweils die Objektzuführungen nach Lancken und Putgarten von Saßnitz 4 aus.
    In dieser Form konnten dann die Kapazitätsengpässe der Deutschen Post kompensiert werden.