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- Nachrichtenbetriebsamt -

 
 
- das Funksendeamt 1 / Objekt 161 --
 
 
 
         
  Im Jahre 1964 begann mit der Planung einer Funksendezentrale für stationäre Funksendetechnik in einer Bunkeranlage die Ära der Funksendeämter im Nachrichtenbetriebsamt sowie der stationären verbunkerten Funksendezentren in der LSK/LV NVA.

So entstand unter großer Geheimhaltung in der Zeit von 1968 bis 1971 in der Limsdorfer Heide eine kleine NVA-Dienststelle mit einer Grösse von etwa 16 ha, die bald auf der ganzen Welt zu hören sein sollte.
Diese Dienststelle Objekt 161 wurde in den Bestand des Nachrichtenregiment-19 Waldsieversdorf eingegliedert wurde und am 01.03.1971 der Nachrichtenbetriebskompanie (4.Kp /I.Bat) in Eggersdorf unterstellt.

Per 17.10.1971 griff eine neue Struktur der NVA ( Befehl 150/71 des Minister f. Nationale Verteidigung) und aus dem NR-19 wurde das NR-14.

Mit Bildung des Nachrichtenbetriebsamt zum 01.12.1971 erfolgte die Unterstellung der Dienststelle zum Kommandeur des Nachrichtenbetriebsamt und in Anlehnung an die vorgesehene "Amtsstruktur" des Nachrichtenbetriebsamt erfolgte die Benennung des Objektes 161 als Funksendeamt (röm.) I.
Die Schreibweise in Funksendeamt-1 bildete sich erst später heraus.
Das FSA 1 hatte den militärischen Status einer Kompanie und wurde somit von einem Kompaniechef (Leiter FSA) geführt.

Während der gesamten Bauphase wurde die Geheimhaltung gruss geschrieben.
So mussten alle Armeeangehörigen im ersten Bauabschnitt OHNE Dienstgradabzeichen ihren Dienst versehen.
Erst nachdem der Bunker komplett mit Erde bedeckt war, durften die Dienstgrade wieder getragen werden.

Beim Bau der Antennenanlage wurden erstmals auch unterirdische Antennen verlegt. Diese Antennen arbeiteten ebenfalls als Sendeantennen.
Sie sollten ihren Einsatz finden, falls das oberirdische Antennensystem zerstört wird.

Die Planung sah vor, dass diese Dienststelle völlig autark funktionierte.
Daher wurden drei Brunnen - davon 1 Tiefbrunnen von 126 Metern - gebohrt. Weiterhin entstand ein Wasserwerk, eine kleine Kläranlage, ein Garagenkomplex, eine mechanische/elektrische Werkstatt, Lagergebäude, Parkplatz sowie ein Mehrzweckgebäude mit Unterkünften, Diensträumen, einer Küche, Speisesaal und einer eigenen Heizungsanlage.

Um die Nachrichtenanlagen vor visueller Aufklärung sowie vor Waffeneinwirkung zu schützen, wurde das unterirdische Bauwerk ( Bunker) errichtet.
Dieser Bunker entsprach dem damaligen Sicherheitsstandart und galt als bombensicher.
Ein unabhängiges System für Wasser-, Strom- und Luftversorgung, ein Reservoir an Nahrung und Verbrauchsgegenständen nebst Ersatzteilen für die technischen Anlagen sowie ein eigenständiger Werkstattbereich sorgten für eine größtmögliche Autonomie des Bunkers.

Das Herzstück des Schutzbauwerkes wurde die Netzersatzanlage und bestand aus drei Schiffsdiesel ( 3x 165 kVA) und war so ausgelegt, dass die ganze Dienststelle ( auch oberirdisch) bei Stromausfall mit Notstrom versorgt werden konnte.
Ein weiteres Herzstück des Bunkers wurde die Sauerstoffanlage. Dort erfolgte die Produktion von 600m Kubikmeter Pressluft aus 5 Flaschengruppen a 3 Flaschen.
Damit konnte in Betriebsweise 3 über 24 Stunden bei 30 Mann Besatzung ein Überdruck von 480 Kubikmeter erzeugt werden, bei 120 Kubikmeter Schleusenreserve.
Am 01.09.1971 erfolgte die Aufnahme des Probebetriebes mit dem ZGS Eggersdorf und dem ZWGS Fürstenwalde.
Zur Sicherung drahtgebundener Übertragungswege erhielt das Funksendeamt Limsdorf ein NVA-eigenes Fernmeldekabel mit der Bezeichnung SOK-161 zur damaligen Übertragungsstelle 2 der Deutschen Post im Fuchsbau Fürstenwalde.

Bereits zwei Monate später am 21.11.1971 übernahm das Funksendeamt Limsdorf mit seinen Kurzwellensendern die Sicherstellung von Funkverbindungen des ZGS LSK/LV Eggersdorf im DHS der LV der DDR.
Bis dahin erfolgte die ausschließliche Bereitstellung von Funksendern für den ZGS Eggersdorf vom Funksendezentrum des MfNV in Kagel bzw. vom Feldfunksendezentrum Waldsieversdorf.
Im November 1978 verlegte der ZGS LSK/LV NVA von Eggersdorf/Strausberg zur FBZ Fürstenwalde und in Eggersdorf/Strausberg erfolgte die Einrichtung eines ZWGS am Ort der Hilfsführungsstelle-5.

Zur Sicherung des Objektes 161 wurde eine Hochspannungssicherungsanlage ( HSA) mit Doppelzaun errichtet.
Zudem erfolgte zur Bewachung der Einsatz von Streifenposten, Wache KdL und Hunde.
Die Absicherung der Wache erfolgte durch das militärische Personal des Funksendeamtes in 3 Schichten zu je 4 Mann.

Aber selbst diese Sicherung hielt bis 1990 im Herbst die Pilzsammler nicht ab, bis in den Doppelzaun einzusteigen und damit meldepflichtige besondere Vorkommnisse zu schaffen.

Der Personalbestand war damals: etwa 50 Armeeangehörige und 29 Zivilbeschäftigte.

Im Jahre 1984 kam es zur Errichtung eines Stahlgitterturm Typ F im Objekt zur Sicherstellung weiterer Richtfunkverbindungen.
Bis dahin galt die Richtfunkanbindung des Objektes 161 mit RT-415/417 im stationären Betrieb. Jedoch auf den mobilen Antennen der Truppausstattung.
Mit der ab Mitte der 80ger Jahre eingeführten FM 24/400 sowie der aus der operativen Planung hergeleiteten richtfunkmäßigen Mehrfachabstützung des Objektes 161, verbunden mit der Schaffung einer Umgehungsvariante der Richtfunkachse bei Ausfall bestimmter Richtfunkbetriebsstellen-- waren die bisherigen Mastlösungen nicht mehr den Anforderungen gewachsen.
Insofern kam es zur Errichtung eines Stahlgittermastes für Richtfunk-und UKW/DM-Funkantennen.

Ab dem 01.01.1986 kam es im Zuge einer großen Baumaßnahme zur Komplett-Rekonstruktion der gesamten Dienststelle.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Maßnahme war die Erneuerung der gesamten Funksendeanlage.
Die bisherigen KW-Sender SS-1000, KN1E und KN4 wurden ausgebaut und durch moderne Systeme KSG-1300 ersetzt.
Damit verbunden war die Erneuerung der Übertragungstechnik. Alte Wechselstromtelegrafiegeräte WTT-24 wurden ausgebaut und moderne WT- Schränke VWT-72 eingebaut.
Die komplexe Rekonstruktion endete 1987. Für die Zeit der Baumaßnahmen war das Funksendeamt aus dem DHS genommen worden und die Funksicherstellung des ZGS war dem Feldfunksendezentrum Waldsieversdorf übertragen worden.

In diesem Zuge war das gesamte Funkverbundsystem zu überarbeiten und von der zuvor dominierten 50 Baud WT Technik in Amplitudenmodulation (AM)- WTT - auf 100 und 200 Baud WT-Technik VWT-72 in Frequenzmodulation ( FM) anzupassen. Das führte zu einer kompletten Neuorganisation.
Die 200 Baud Kanäle/Systeme wurden insbesondere für die Fernbedienung der Sender im Fernwirkprinzip benötigt. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Funker des ZGS Fürstenwalde sämtliche Sender ohne Personal des Funksendeamtes in Betrieb nehmen und Betriebsparameter ändern.

   
  Aufgabe des FSA 1 war die Bereitstellung von Sendern für die Funkverbindungen des Zentralen Gefechtsstandes LSK/LV sowie des Zentralen Wechsel-Gefechtsstandes der LSK/LV sowie im Funkverbund für weitere Luftverteidugungsgefechtsstände der LSK/LV NVA..
Die Nachrichtenverbindungen des Funksystems vom ZGS wurden über das Sonderortskabel SOK-161 von Fürstenwalde Üst 2 zum FSA-1 geführt.

Auszerdem gab es Verbundleitungen zu den Gefechtsständen der 1. LVD Kolkwitz und der 3. LVD Cölpin, so dass diese Gefechtsstände die Divisionsfunkverbindungen beim Ausfall eigener Sender vom FSA 1 aus abstrahlen konnten.

Etwa ab 1988/89 erfolgte die Bereitstellung von Funksendern für die Führungsstellen MfNV auf besondere Weisung.
Dazu wurde 1 Fernsprechdienstverbindung ( XDL 0232) und 2 Ferntastleitungen ( XT 0231 und XT 0232) aus dem Bereich der Hauptnachrichtenzentrale MfNV ( Führungsstelle Harnekop) zum FSA-1 über den ZGS Fürstenwalde geschalten.


Am 03.10.1990 übernahm die Bundeswehr das Funksendeamt-1 und führte es als HF-Funksendestelle Luftwaffe weiter.
HEUTE: Das modernste Funksendezentrum der Bundeswehr-- .

Der Bunker wurde monolitisch mit 2 UG errichtet in Schutzklasse D. Vorgesehen mit 20 Gef. Tage und 24 Stunden Hermetik. Eine Belegung war mit maximal 75 Personen vorgesehen.

Funk in aller Welt zu hören:
Dieses Funksendeamt stellte z.Bsp. in der DDR die Funkverbindungen zu den Fliegern in der Hilfsleistung Dürrehilfe in Äthiopien.
Oder jetzt in der Bundeswehr die Funkverbindungen zu den im Auslandseinsatz befindlichen Truppen der Luftwaffe.

Grundriss 1.UG
Grundriss 2. UG

WEITER.....

Struktur des FSA

Daten:
Postfach: 66075
Letzter Tarnname: Astrophysik 71
Amt: Fürstenwalde 2807
S1-Fe: 2734-850p oder 25444-62-11
S1-Fs: 259-359
   
     
 

Erster Leiter war: Major Dikomey.
Dann Major Kästner, Uli
Dann Major Flink .
Hptm. Lohr

Stv. f. PA:
Hptm. Ahrens, K.-H.
Ltn. Zacher
Fä. Dietrich.

Stv. f. TA:
Htpm. Schmidt
Hptm. Nohr
StFä. N.

Geschäftsstelle: Frau Kästner

Leiter Funkbetrieb: Pelz, Schilling, Burghardt

Techniker ortsfeste Nachrichtenanlagen:
StFä. N.,
StFä. Täubert,
StFä. Fritze
StFä. Schmidt

U-Versorger: ZB Laurisch.

Und als Versorger/Kraftfahrer der Zuber, Manne
Mechaniker: Treffke, Fritze, Werner, Balzer, Germann