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- 5. Luftwaffendivision -

 
 
-- Geschichte des Standortes Saara/ Gleina--
 
 
 
  „ Im Frühjahr 1961 erfolgte die Entfaltung einer Radarstellung als Funktechnischen Punkt am Standort .
Dieser Funktechnische Punkt 274 war die Grundlage zum Aufwuchs zur Funktechnischen Kompanie 274.
Unterbringung de ersten Besatzung erfolgte noch im örtlichen Gasthof .
Ausbau der Stellungen und der Truppenunterkunft erfolgte erst nachfolgend. .

Es gibt mehrere Bezeichnungenfür den Standort:.
Altenburg !
oder Burkersdorf
oder Groß Ströbnitz
durchgesetzt hatte sich eigentlich "Gleina"
heute Luftwaffendienststelle Saara.

Das Objekt Gleina verfügte über eine Außenstelle in Dobra zur besseren funktechnischen Abdeckung des aufzuklärenden Luftraumes.
Dort entfalteten Radarstationen Typ P-12 bzw. P-14.
Diese wurden per Waffensystemrichtfunk RL-30 zum Gefechtsstand in Gleina fernmeldetechnisch angebunden.

Funktechnischer Punkt 274 / Funktechnische Kompanie 274 waren Strukturelement des Funktechnischen Regiment-4 in Cottbus..!

Im Jahre 1962 nahm der Radarposten seinen Dienst im DHS ( Diensthabende System) der Luftverteidigung der Staaten des Warschauer Vertrages auf.
Zum Ende des Jahres 1962 kam es zur Ergänzung des vorhandenen Radar-Aufklärungspotentials um eine Jägerleitstelle zur Zielführung von Abfangjägern durch den dort stationierten Jägerleitoffizier.
Zur Kommunikation mit den Piloten der Jagdflugzeuge erfolgte der Einsatz von zusätzlichen Flugfunkstationen.

Im Laufe der Zeit wechselte das eingesetzte Radargerät infolge Weiterentwicklung der Technik.
So waren neben den Rundblickstationen ab 1965 auch Höhenfinder PRW-10 und PRW-11 dort stationiert.
Die letzte Spezifikation war:
P15A ; P-37 als Rundblickstationen und in Dobra P-14.
PRW-9 und PRW-17 als Höhenfinder-
sowie die per AFLS automatisiert betreibbare Oborona.

Im Jahre 1974 erfolgte eine Umstrukturierung der Luftraumaufklärungsmittel der 1. Luftverteidigungsdivision..
Das Funktechnische Regiment-4 wurde aufgelöst und zu zu 4 Funktechnischen Bataillone umformiert .
Gebildet wurden die Funktechnischen Bataillone (FuTB)- 31;41;51;61.
Diese 4 FuTB bildeten gemeinsame Gefechtsstände mit zugeordneten Jagdfliegergeschwadern.
So das für das FuTB-31 das Jagdfliegergeschwader-3 Preschen zugeordnet wurde.
Die Zuordnung erfolgte auf Grundlage der territorialen Einsatzprinzipien dieser Jagdfliegergeschwader und der damit zu verbindenden Luftraumbeobachtung und Einsatzführung/Jägerleitung durch bestimmte FuTK mit Jägerleitstelle des FuTB.

Die Funktechnische Kompanie 274 Gleina wurde dem FuTB-31 Döbern zugeordnet als dessen Funktechnische Kompanie 312 ( FuTK-312).
Es erfolgte die Einbindung der FuTK-312 in das Automatisierte Führungs-und Leitsystem ( AFLS) " Wosduch".
Auf Grund bestimmter Sonderfunktionen erfolgte nach 1980 der Neubau eines Gefechtsstandes der FuTK-312 mit Jägerleitstelle. Baugleich mit dem Gefechtsstand FuTB-31 in Döbern.
Inbetriebnahme des Gefechtsstandes war 1983.

Ausgewählte Daten des Schutzbauwerkes:
Schutzklasse: E.
Hermetisierung: 72 Stunden.
Gef. Tage: 6
Bauweise: monolitisch.
Personal-Belegung: normal: 26 Personen / maximal: 65 Personen.
Nutzfläche: 1215 qm.
davon techn. Räume: 420 qm;
operative Räume: 675 qm.
hilfs. Räume: 120 qm
zuzüglich der Fläche der geschützten Garagen von 750 qm.

In diesen Garagen erfolgte das Abstellen der Fahrzeuge des AFLS-Systems "Wosduch" für den Gefechtseinsatz und der Sicherstellung des Gefechtsstandes..

Gefechtsstand Grundriss Kellergeschoss

Gefechtsstand Grundriss Erdgeschoss

Raumnutzung -(pdf)

Folgende Sonderaufgaben der FuTK-312 bzw. des dortigen Gefechtsstandes führten zum Ergebnis des Schutzbauwerkes in diesem Umfang:.
- einmal der Umstand Einsatz einer Jägerleitstelle. Es war vorgesehen, eine teilautomatisierte Jägerleitung mit automatischer Zielzuweisung zu vollziehen im Zusammenhang mit dem Einsatz des neuen AFLS im neuen Gefechtsstand der 1. LVD Kolkwitz.
Damit hätte eine automatisierte Jägerleitung gem. den heutigen Standards erfolgen können.
Zum Schutz dieser Jägerleitstelle- das Schutzbauwerk = Bunker.

- Einsatz der FuTK-312 zur Luftlagedarstellung und Zielzuweisung für die 4 MOB- Fla-Raketen-Abteilungen FRA-5141 bis 5144 der 51. FRBr.
Für die Realisierung dieser Aufgabe war die FuTK-312 in das zu entfaltende Richtfunknetz zur fernmeldetechnischen Versorgung dieser 4 FRA als zentrale Stelle eingebunden.
Der Gefechtsstand Gleina fungierte als Gefechtsstand der FlaRak-Gruppe 514 in der 51. FRBr.

- Einsatz des Gefechtsstandes als 2. Wechselgefechtsstand des FuTB-31.
Für die Erfüllung dieser Aufgabe wurden ab Mitte der 80ger Jahre entsprechende Nachrichtenverbindungen zum Vorgesetzten, zum Nachbarn und den zu führenden FuTK bereit gestellt.

- Im Verteidigungszustand war ein FuTB-71 in der Mobilmachung aufzustellen.
Gefechtsstand dieses FuTB-71 sollte u.a. der Bunker der FuTK-312 Gleina sein..

Fernmeldetechnischer Ausbau:
Im Hinblick auf die Sicherstellung der für die automatisierte Luftlage / Jägerleitung und anderer Aufgaben- erfolgte im Zuge des Neubau jenes Schutzbauwerkes/ Bunker - eine enorme Verstärkung an Nachrichtenmitteln und Nachrichtenverbindungen - gegenüber dem vorherigen Zustand.
Der Standort Gleina wurde umfangreicher wie bisher in das Richtfunknetz der 1. LVD und der 51. FRBr eingebunden.
Eine entsprechende schematische Darstellung folgt noch.

Im Bunker selbst kam es zur Einrichtung einer kleinen Übertragungsstelle mit Richtfunktechnik und Übertragungstechnik.
Der Telefondienst im Objekt wurde mit Rufnummern einer im Bunker installierten Nebenstellenanlage MSN-70 sichergestellt.
Diese MSN-70 war mit 4 Leitungen an das Sondernetz 1 angeschalten. Kennzahl 38631 (-11) über Leitungen PN 46620, PN 46225, PN 46158, PN 46619 zur ZVST Altenburg.

In der vorherigen Fernmeldelage konnte die Deutsche Post lediglich einige kabelgebundene Nachrichtenverbindungen der herkömmlichen Art bereitstellen.
Mit Inbetriebnahme des Bunker-Neubaus erfolgte auch die Inbetriebnahme einer neuen Kabelverbindung FuTK Gleina zur Übertragungsstelle Altenburg mit der Bezeichnung SOK-96.
Für die Schaltung der umfangreichen neuen Nachrichtenverbindungen erfolgte über das SOK-96 die Bereitstellung von 3 Kanalbündel in Form von 3 Primärgruppen a 12 Kanäle.
Diese Primärgruppen konnten im Z-12 Betrieb zum Bunker Gleina geschalten und auf Übertragungstechnik abgeschlossen werden.
Inbetriebnahme am 01.06.1986... TF 1237 von Leipzig Üst 3 nach FuTK Gleina.
Inbetriebnahme am 15.10.1986... TF 1201 von Altenburg Üst nach FuTK Gleina.
Inbetriebnahme am 01.12.1989... TF 1201 P von Gefechtsstand Spötau zur FuTK Gleina.
Die Primärgruppen 1237 und 1201 waren posteigene TF-Linien mit Abschluß auf NVA-eigene posttypische Technik in Gleina.
Die Primärgruppe 1201 P war durch Kostenträger 36 = Kdo LSK/LV bei der Deutschen Post gegen Mietgebühr angemietet.

Die Zeit danach :
Mit dem 03.10.1990 wurde die FuTK-312 in die Luftwaffe der Bundeswehr übernommen.
Wegen der bereits zu diesem Datum bekannten künftigen Auflösung des FuTB-31 Döbern, erfolgte zum 03.10.1990 die Umunterstellung der FuTK-312 zum FuTB-51 Sprötau unter Beibehaltung der takt. Bezeichnung.
Zum 03.10.1990 erfolgte sxchrittweise die Außerbetriebnahme des russ. AFLS "Wosduch".
Angfangs erfolgte die Übertragung der Luftlage zum Gefechtsstand Sprötau mit dem System "SOSNA".
Nachfolgend wurde dann die DDR-Entwicklung "Arkona" flächendeckend eingeführt.

Unter der Fortführung der bisherigen takt. NVA Bezeichungen erfolgte der Zuschnitt der Verbände auf den künftigen Radarführungsdienst der Luftwaffe.
Ab 01.04.1991 erfolgte die Umbildung des FuTB-51 zur Radarführungsabteilung-32 der 5. Luftwaffendivision - mit Aufstellungstermin: 01.10.1991..

Fernmelde-Anbindung RaFükp Gleina nach Sprötau NEU:.
1 Fernsprechverbindung Ft/F (EF 8048 )
1 AFLS Leitung TKI SOSNA( EWT 8049 )
1 AFLS Leitung OKS ( EF 8050)
1 Fernsprechleitung Ft/Ko ( EF 8079)
1 Fernsprechleitung NFF ( EF 8078 )

Die Organisation und Bezeichnung der Fernmeldeverbindungen erfolgte Anfangs noch nach NVA Standards.
Denn es wurde auch noch die übernommene russ. Radartechnik nebst der Übertragungskapazitäten des russ. Systems "Wosduch" genutzt.
Aus diesem Grunde halt Luftwaffenfremde Bezeichnungen wie SOSNA und OKS.
SOSNA war die Radarbildübertragung im System "Wosduch" und OKS der dazu gehörende Sprechkanal.
Ft/Ko- diente zur mündlichen Übermittlung der Luftlagedaten bei Ausfall des System " Wosduch".
Ft/F - war die Führungs-Fernsprech-Standverbindung. Da es noch kein AutoFü gab.
NFF - Nachrichten/Flugsichetungs-Führungsverbindung -- diente als direkte Sprechverbindung der Fernmeldekräfte beider Standorte.

Die FuTK-312 Gleina wurde dann Radarführungskompanie-323. Jedoch mit weiterem Einsatz der russ. Radartechnik.
Ab 1992 erfolgte die Rekontruktion der Standortbebauung.
Zudem erfolgte in der Zeit bis 1997 der Neubau des Radarturmes für das Radargerät RRP-117.

Strukturanpassungen führten zur Auflösung der Radarführungsabteilung-32 Sprötau bis 1994.
Nach erfolgter Reko-Maßnahme am Bunker der Radarführungsabteilung-34 Schönewalde/Holzdorf wurde der Sensor Gleina der Radarführungsabteilung-34 zugeordnet.
Zum 31.12.1994 konnte der Radarführungsdienst Ost aufgelöst werden und in die Strukturen der Luftwaffe eingegliedert werden. So wurde 1994 das CRC Schönewalde aus der 5. Luftwaffendivision zum Radarführungsregiment-2 übergeben und fortan als Radarführungsabteilung-25 geführt.
Aus der Radarführungskompanie 323 wurde der Abgesetzte Technische Zug 254 mit der neuen Ortsbezeichnung Saara.

In einer weiteren Neustrukturierung der Luftwaffe erfolgte die Auflösung der Radarführungsregimenter und damit auch der Radarführungsabteilung-25.
Das CRC Schönewalde wurde zum 01.10.2002 als Einsatzführungsbereich 3 umformiert.
Der Radarsensor Gleina/Saara erhielt eine Eingliederung in den Einsatzführungsbereich-3 als Abgesetzter Technischer Zug 354.