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- LSK/LV NVA -

 
 
- Militärtopografischer Dienst der LSK/LV --
 
 
 
         
  Historie:
In der Verwaltung Schulung ( damaliger Generalinspekteur Heinz Hoffmann) der Hauptverwaltung Ausbildung im Innenministerium der DDR wurde 1950 ein Referat z.B.V. unter Leitung von Generalinspekteur Heinz Kessler gebildet.
Dieses Referat z.b.V. wurde die Keimzelle der späteren Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der NVA.

Bereits 1951 kam es zur Aufstellung der ersten Verbände und 1952 begann die fliegerische Ausbildung von 280 Offizieren in Kuibyschew UdSSR.
Das Referat z.B.V. wurde 1952 zum Stab der Volkspolizei-Luft und nachfolgend zur Hauptverwaltung Luft.
Ort: Flugplatz Berlin-Johannisthal.

Die Geburtsstunde MTD :
Am 20.01.1953 wurde in der sich im "Aufbau befindlichen Abteilung Navigation und Beobachtung " der Hauptverwaltung Luft in Berlin-Johannisthal eine topografische Dienststelle aufgestellt.
Zu deren Leiter Topografie wurde der damalige Unterleutnant Günter Hiemann ernannt.
Diese Funktion übte er bis zum 28.02.1956 aus. Dann endete die Zeit der Kasernierten Volkspolizei durch Bildung der NVA per 01.03.1956. .

Struktur der tpografischen Dienststelle:.
- 1 Leiter als Offizier ( Unterleutnant G. Hiemann).
Seine Aufgaben waren neben der Leitung der Dienststelle auch die Beschaffung, Verwaltung und Verteilung von Kartenmaterial- auch der Flugkarten.
Im weiteren die Anfertigung von fluggeografischen Beschreibungen; die Anfertigung von Flugrayonkarten ; die Mitwirkung beim Entwerfen und Anfertigen von topografischen Navigationshilfen...

- 1 Leiter der Kartenstelle als Unteroffizier.
Dieser leitete die Kartenstelle- jedoch aus Ausführung von Ergänzungen von Karten und Plänen der unmittelbaren Umgebung von Flugplätzen für die Organisation der Bodenverteidigung oder die Zuarbeit von kartografischen Abbildungen für Lehrbücher und Ausbildungsmaterial..

- 1 Gehilfe für Vermessungs-und Zeichenarbeiten als Soldat bzw. später Zivilbeschäftigte.

Geografisch war damals der Südostraum der DDR ein Hauptaktionsraum. Da dort die neu zu schaffenden Fliegerverbände angesiedelt waren und die fliegerische Ausbildung vollzogen wurde..

Die Hauptverwaltung Luft wurde 1953 in die KVP eingegliedert und verlegte im Juli 1953 von Berlin auf den Flugplatz Cottbus.
Dort wurde sie ab 23.09.1953 zur "Verwaltung der Aeroklubs " umgestellt.
In diesem Zusammenhang führte die " Abteilung Navigation und Beobachtung " ab 15.01.1954 die Bezeichnung " Hauptsteuermann "

Mit der offiziellen Gründung der NVA zum 01.03.1956 wurde aus " Verwaltung der Aeroklubs " die Verwaltung der Luftstreitkräfte..
Im Zuge dieser Umstrukturierung wurde 1956 das Fachgebiet Topografie dem Stellv. für fliegerische Ausbildung zugeteilt.
In dieser Zeit wurde die Topografie auch für die Zielbearbeitung verantwortlich.

Im Jahre 1956 übernahm Major Pankow die Dienststellung Leiter Topografie- und übte diese bis 1966 aus..

Zum 31.05.1957 wurden die Verwaltungen in Kommando Luftstreitkräfte und Luftverteidigung umbenannt.
Neuer Standort wurde die Kaserne in Strausberg/Eggersdorf.

Entwicklung in den LSK/LV:
Vom 05.12.1966 bis 30.04.1990 führte der Hauptmann ( später Oberstleutnant) Heinz Zoska die Arbeitsgruppe Militärtopografischer Dienst des Kdo LSK/LV.
Damit zeichnete OSL Zoska in den 24 Jahren seines dortigen Wirkens im wesentlichen für die weitere Entwicklung verantworlich.
Der Autor kennt OSL Zoska aus der aktiven Zeit noch persönlich. Ein ruhiger und hilfsbereiter Offizier.

Die Aufstellung von Front-und Armeefliegerkräften in den LSK/LV brachte ab 1975 eine Zäsur in die Arbeit des MTD Kdo LSK/LV.
Bedingt durch die andere Aufgabenstellung dieser Fliegerkräfte im Gegensatz zu den Fliegerkräften der Luftverteidigung.

Die Aufgaben des MTD reduzierten sich immer mehr auf das Kartenwesen, der Mitwirkung bei geografischen Beschreibungen und der Vervielfältigung..
Alle bisherigen wissenschaftlichen Aufgaben wurden beim MTD des Hauptstabes der NVA angesiedelt.

An Aufgaben verblieben : Flugmeldekarte mit Flugmeldenetz und in Zusammenarbeit mit dem Steuermannsdienst LSK die Flugnavigationskarte 1:500000 mit Aufdruck der Luftraumstruktur und der Flughindernisse sowie Spezialkarten ( wie der Flugsicherungseinrichtungen )...

Die Personalstärke des MTD Kdo LSK/LV war jedoch selbst für diese Aufgaben zu gering.

Für die Miltärtopografie wurde die topografisch- geodätische Sicherstellung in Grandsatzvorschriften des Gefechtsdienstes der LSK/LV (Ausgabe 1987) dargelegt.
DV 146/0/001 - Grundsätze des Gefechtsdienstes - Ziffer 87-
DV 146/0/002 - Gefechtseinsatz der LSK - Ziffer 366-368-
DV 146/0/003 - Gefechtseinsatz der Truppen der Luftverteidigung - Ziffer 227-229 -

Zur Bereitstellung von Luftbildern wurden diese durch das TS-24 Dresden erflogen und dem MTD zur Verfügung gestellt..

Zudem besaß der MTD Kdo LSK/LV als Referenz eine Reihe von Kartenblättern der NATO-Fliegerkartenserien ONC 1:1000000 und TPC 1:500000.
Für das Zusammenwirken mitden Streitkräften der Nachbarstaaten wurden auch Karten von Polen und der CSSR vorrätig gehalten.
Ab 1977/78 gab es im Kdo LSK/LV auch einige ausgewählte Kartenblätter der BRD.
Die Masse der BRD-Karten war jedoch nur bei der 16. Luftarmee in Wünsdorf verfügbar. Da dort die Einsatzplanung erfolgte.
Auch der Steuermannsdienst des TG-44 war ein Abnehmer für Auslandskarten zur Sicherstellung von Regierungsflügen.

Auch im Kdo LSK/LV wurde die Digitalisierung von Kartenmaterial eine grundsätzliche Forderung.
In dieser Zeit kamen auch digitalisierte Geländemodelle auf.

Am 30.04.1990 wurde OSL Persike letzter Leiter der AG MTD im Kdo LSK/LV.
OSL Persike war zuvor Lehrer für Militärtopografie an der OHS.
Die AG MTD gehörte bis zuletzt zur Abteilung Operativ beim Stellv. CS für Operativ - unterstand jedoch unmittelbar dem Chef des Stabes Kdo LSK/LV und fachlich dem Leiter MTD im Ministrium für Nationale Verteidigung/ danach Ministrium für Abrüstung und Verteidigung.

An Personal hatte die AG MTD 7 Planstellen: - 1 Leiter ( Oberstleutnant) // 2 Fähnriche // 1 Lagerleiter ( BU) // 1 Hauptsachbearbeiterin // 1 wissenschaftlicher Mitarbeiter Vervielfältigungs-und Druckereiwesen (ZB Ackermann) // 1 Schreibkraft .
ab 1990 : 1 Leiter (OSL Persike) // 1 Miarbeiter Fachschuling.( StFä Ostermann) // 1 Mitarbeiter Facharbeiter (ZB) // die Kartenstelle im Kdo mit Leiter StFä. Krüger // 1 Hauptsachbearbeiter.

Ebenfall der AG MTD zugeordnet wurde die Druckerei-14 im Objekt Eggersdorf mit 14 Beschäftigten und 1 Leiter ( Hptm. Körner).

Zudem:
Kartenstellen der 1. und 3. LVD sowie des FOFMTFK
Kartenstellen der OHS Kament und Bautzen sowie das Topografische Lager Stallberg für Mob-Karten

Auf Grund der Aufgabenstellungen war der Kartenbestand nicht unerheblich. Allein das Kartenlager im Kdo LSK/LV vernichtete 2x im Jahr nach Zugang von Neuausgaben etwa 3 Tonnen Kartenmaterial.

Die Abwicklung:
Seitens der Luftwaffe gab es 1990 ein großes Erstauen über die Existenz des MTD im Kdo LSK/LV.
Seltsam; denn in der Luftwaffe gab es ein ähnlich gelagerte Dienststelle, dem Dezernat MilGeoLw.

Die Kartenstelle Neubrandenburg (3.LVD) ging in die Standortverwaltung über.
Die Kartenstelle Cottbus (1.LVD) wurde durch den Abwicklungsstab Süd aufgelöst und das Papier/Kartenmaterial nach Bayern ausgegeben.
Die Kartenstellen Bautzen und Kamenz wurden durch Abwicklungsstab Süd aufgelöst und das Material vergeben.
Die Kartenstelle des FO FMTFK in Eggersdorf wurde wegen Auflösung des FOFMTFK in 1990 noch durch Kdo LSK/LV aufgelöst..
Kartenstelle und Kartenlager des Kdo LSK/LV wurden Ende 1993/Anfang 1994 durch das Nachkommando Eggersdorf der Lw aufgelöst und etwa 50000 Blatt wurden entsorgt.