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-5. Luftwaffendivision -

 
 
- das NFWL-14 der NVA -
 
 
 
         
  Historie:
NFWL-14 = Nachrichten und Flugsicherungs-Werkstatt und Lager -14.

Am 09.08.1957 erging der Befehl 37/57 des Chefs LSK/LV über die Aufstellung der Nachrichtenwerkstatt und Lager der LSK/LV im Bereich des Flugplatzes Cottbus.

Bereits zum 01.09.1957 konnte die Arbeitsbereitschaft hergestellt werden.
Erster Leiter wurde Oberleutnant Werner, Fritz - der später viele Jahre im Bereich des Chef Nachrichten u. Flugsicherung des Kdo LSK/LV tätig war und dort zuletzt als Oberstleutnant die Arbeitsgruppe Infrastruktur ( Landesvorbereitung ) leitete.
Stellv. Leiter wurde Oberleutnant L. Fischer. Als Werkstattleiter fungierten Unterleutnant Eberhard Kinzel ( der spätere langjährige Leiter des NFWL-14) und Unterleutnant Helmut Strube..
Der damalige Personalbesatand umfaste 4 Offiziere, 20 Soldaten und 8 Zivilbeschäftige.

Im Jahre 1960 konnte eine Lehrwerkstatt eröffnet werden..
Deren erster Leiter wurde Oberleutnant K.-H. Merla. Ab 1961 folgte ihm Oberleutnant H. Puder..
Bis 1990 erhielten dort 30 Lehrlinge ihre Ausbildung und Facharbeiterbriefe als Funkmechaniker.
Damit leistete die Einrichtung einen wesentlichen Beitrag zu einer qualifizierten Ausbildung der Jugend dieser Region im zivilen Bereich..

Durch die Übernahme eines Objektes der Grenztruppen am Ort Groß Gastrose bei Eisenhüttenstadt im Jahre 1962 erfolgte der Aufbau eines Versorgungslagers für technische Reserven..
Erster Leiter des Versorgungslagers wurde Uffz. Woefel. Ihm folgte ab 1963 Uffz. M. Raschke.
Dieser Standort erhielt die Bezeichnung NFGL-14 = Nachrichten-und Flugsicherungsgerätelager -14 und wurde dem NFWL-14 truppendienstlich unterstellt und dem Chef Nachrichten/Flugsicherung im Kdo LSK/LV operativ.

Mit einem Umzug der Dienststelle vom Flugplatz in die Kaserne Cottbus, Karl-Liebknecht-Str. verbesserten sich die Arbeits-und Lebensbedingungen erheblich..

So konnte dort dann ab 1964 der Nachrichtenwartungs-und Instandsetzungsdienst (NWID) unter Leitung von Major Strube entstehen.

Hauptmann E. Kinzel wurde am 05.04.1965 neuer Leiter des NFWL-14 und blieb es bis Herbst 1989; zuletzt im Dienstgrad Oberst.

Im Jahre 1970 erfolgte der Aufbau einer SAS-und Chiffrierwerkstatt im NFWL-14 unter Leitung vopn Hauptmann E. Winkler.
Damit konnte dem steigenden Bedarf an einsatzbereiter Nachrichtentechnik für gedeckte Nachrichtenverbindungen Rechnung getragen werden.
Insbesondere der dann folgende steigende Einsatz von SAS-Technik T-310 aus DDR-Produktion wurde dann von dort aus bearbeitet.

Bereits in den Jahren 1971/72 folgte für das NFWL-14 der nächste wichtige Einsatzschwerpunkt.
Bau und Ausrüstung externer Nachrichten und Flugsicherungspunkte zur Sicherstellung der Flugsicherung/Navigation der Stationierungsflugplätze der NVA.
Im speziellen Fall kam es zur Errichtung von 2 seefesten Betonbauten in offener See vor dem Flugplatz Karlshagen/Peenemünde.
Diese künstlichen Inseln wurden als 1000m und 4000m Punkt im Greifswalder Bodden fest eingeschwemmt.
Durch das NFWL-14 erfolgte die Ausrüstung mit Funkfeuer PAR-8, Flugfunkstationen R-831, Leucht -und Blinkfeuer.
Das gesamte technische Gerät konnte aus der Flugleitung des Flugplatzes fernbedient werden.
Zur Sicherstellung der Verbindungen wurde ein Seekabel verlegt und zu dessen Reservierung zu jeder Insel eine Richtfunkstrecke mit RT-417 entfaltet.
Für die dort stationierten Fliegereinheiten - wie dem JG-9 - wurden damit Landungen bei Wetterminimum von Seeseite ermöglichst.
Die Projektierung und Ausrüstung wurde durch Oberstleutnant M. Urbschat geleitet.

Ein nächstes großes Projekt des NFWL-14 wurde 1973 die Ausrüstung des ehemaligen Atlantiktrawlers "Hugo Eckner" mit Flugsicherungsmitteln.
Dieses Schiff wurde dann als Flugsicherungsschiff mit der Bezeichnung U-33 bzw. später A-10 bei der Volksmarine geführt und operativ durch den Chef Nachrichten/Flugsicherung des Kdo LSK/LV für Flugsicherungsaufgaben auf offener See eingesetzt.
Auch hier war der Major Urbschat der Bauleiter.

Im Jahre 1975 folgte eine Aufgabenstellung des Chef Nachrichten/Flugsicherung Kdo LSK/LV zur Konstruktion mobiler Einrichtungen/Ausrüstungen einer Hubschrauberlandeplatzanlage für nicht ständig entfaltete Hubschrauberlandeflächen.
Dieses Produkt wurde unter der Bezeichnung "HULA" in Anzahl 10 Stück durch das NFWL-14 gefertigt.

Ebenfalls im Jahre 1975 stelle der Chef Nachrichten/Flugsicherung die Aufgabe zur Ausrüstung der Flugplätze ständiger Basierung mit dem teilautomatisierten Flugsicherungssystem "TAFS".
Die grundlegenden Ideen und Konzeptionen erarbeitete Oberstleutnant G. Reinke im Bereich des CNF.
Das TAFS umfasste die Steuerung und Kontrolle der Flugsicherungsmittel auf einem Flugplatz von einem Führungspunkt der Flugleitung. Hier: GDFL = Gedeckte Flugleitung .
Dazu wurde im NFWL-14 eine spezielle Fernwirkanlage (FWA-48) von Helmut Strube entwickelt, die dann ein Wirtschaftspatent erhielt.
Von 1976 bis 1984 rüstete das NFWL-14 mit diesem TAFS 14 Flugplätze der NVA um.

Die Einführung des TAFS führte im NFWL-14 zu einer grundlegenden strukturellen Veränderung und der Qualifikation des Personals.
Denn auf Grund der räumlichen Dislozierung und der hohen Komplexität des TAFS wurden irgenieurtechnische Leistungen von umfassender Projektierung bis hin zur Fertigung und Ausstattung der Arbeitspulte für die Flugleitungen gefordert und dann auch erbracht.

1978 erfolgte Baubeginn TAFS Flugplatz Preschen mit GDFL, RSP-7 und WISP-75, Antennenanlage, Lichtmittel und Außenpunkten.
Bauleiter : Major Wagner und Oberleutnant Buettrich.

1979 folgte Baubeginn TAFS an den Flugplätzen Trollenhagen, Peenemünde und Eilenburg (Rote Jahne).

Im gleichen Jahr folgte der Aufbau einer Flugleitung mit teilautomatisiertem Flugsicherungssystem im Kabinett der Unteroffiziersschule VIII Bad Düben.
sowie die Umrüstung des Flugsicherungsschiffes mit modernisierter Flugsicherungs-und Flugfunktechnik sowie der Aufbau eines Lehrkabinett RSP-7 an der US-VIII.

Verbunden mit dem verstärkten Aufbau der Front-und Armeefliegerkräfte ab 1982 und deren Konzentration sowie Schaffung definierter Einsatzstrukturen führte zu einer verstärkten Nutzung gepanzerter Fliegerleitstellen im Frontbereich.
Für diese Aufgabe kamen SPW R-145 BM zum Einsatz- die nachfolgend ab 1984 in die Spezifikation R-145 BML ( L für Luft) hergerichtet wurden.
Daher übernahm das NFWL-14 1984 für 15 SPW R-145 BML Bau-und Montageleistungen in der Panzerwekstatt Doberlug-Kirchhain zur Ausstattung mit Flugsicherungstechnik sowie Nachrüstung mit Flugfunkgerätesatz R-863.

Das NFWL-14 bestand Mitte der 80ger Jahre aus 33 Offizieren, 26 Fähnrichen, 20 Berufsunteroffizieren, 42 Unteroffizieren auf Zeit, 35 Soldaten im GwD und 139 Zivilbeschäftigte.
Der Personalbestand betrug im Soll I = 295 Personen und im Soll II = 341 Personen.

Ebenfalls 1984 folgte der Baubeginn TAFS an den Flugplätzen Laage und Trollenhagen mit WISP-75 sowie der Einbau von WISP-75 an den Flugplätzen Preschen und Marxwalde.

In den Jahren 1986/87 kam der Einbau einer WISP-75 an der MTS Bad Düben und der OHS Kamenz hinzu.

Im Herbst 1989 übernahm Oberstleutnant U. Herr die Leitung des NFWL-14.

Zum 03.10.1990 wurde das NFWL-14 befristet in ie Bundeswehr übernommen und dem Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision dem Bereich A6c unterstellt.

Mit dem Ende der Übergangsstrukturen zum 30.03.1991 und Aufstellung der 5. Luftwaffendivision ab 01.04.1991 wurde das NFWL in die Strukturen der Luftwaffen Instandsetzungsbasis Cottbus überführt.
Das NFWL leistete in der Luftwaffe große Beiträge zur Fortführung des Nutzung ehemaligen NVA Gerätes zur Flugsicherung wie R-863, R-869 etc. und der Umrüstung des Flugsicherungsnetzes auf Luftwaffenbedürfnisse.
Damit endete die Ära des NFWL-14.