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- 5. Luftwaffendivision -

 
 
- vom JBG-37 zum Verwahrlager Drewitz 1990 bis 1993-
 
 
 
         
  „ Aus eigenem Erleben hier eine historische Betrachtung der Entwicklung am Flugplatz Drewitz 10/1990 bis 1993.

Historie:
03. Oktober 1990- Deutsche Einheit.
Die NVA der DDR kam zum 02. Oktober 1990 24 Uhr zur Auflösung- aber ihre Stäbe und Verbände bestanden fort.
Ab 03. Oktober 1990 00 Uhr übernimmt die Bundeswehr das Kommando über die noch verbliebenen Streitkräfte in Ostdeutschland.
Auf Grund einer Sonderregelung nimmt das Bundeswehrkommando Ost seine Arbeit am 03. Oktober 1990 auf.
Diesem Bundeswehrkommando Ost für den Bereich der Luftwaffe nachgeordnet- die 5. Luftwaffendivision.
Deren NVA Führungsstab, das Kommando Luftstreitkräfte und Luftverteidigung in Eggersdorf/Strausberg wurde per 03.10.1990 für eine Übergangszeit das Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision.

Ab dem 03.10.1990 bestehen die NVA Verbände mit ihren alten taktischen Bezeichnungen fort..
Mit der NVA gingen auch deren Luftstreitkräfte/Luftverteidigung als solches am 02.10.1990 unter.

Es galt die LSK/LV Strukturen abzubauen, eine Struktur der Luftwaffe Ost aufzubauen, altes NVA Wehrmaterial zu sammeln und zu verwalten..
Das bedeutet, die ehemaligen NVA Verbände der LSK/LV wurden ab dem 03.10.1990 durch das Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision geführt und nicht durch die 5. Luftwaffendivision- wo oft fälschlich behauptet wird.

Sogenannte Unterstützungsgruppen der Lw übernahmen das Kommando bei den ex NVA Verbänden mit künftiger Auflösung.
Sogenannte Kommandeursgruppen der Lw übernahmen das Kommando bei den ex NVA Verbänden mit der Option der Weiterverwendung oder befristeten Weiterverwendung..
Der Kommandeur einer solchen Gruppe war in der Regel dann auch der neue Kommandeur für den jeweiligen Verband.
Bis zum 31.12.1990 blieben die letzten NVA Kommandeure in der Regel im Amt.

Flugplatz Drewitz:
Auf dem NVA Flugplatz Drewitz wurden per 03.10.1990 übernommen:
Das Jagdbombergeschwader-37 (JBG-37) .
Die Flugplatzbasis Drewitz.
Damit gingen 2 Unterstützungsgruppen zum Flugplatz Drewitz. Je Eine für JBG-37 und Flugplatzbasis.

Personal der Unterstützungsgruppen Drewitz
  • OTL Rof Damerow vom AG-51.
  • OTL Karl Beutler vom JaGoG-33
  • OTL Georg Stumpf vom FKG-1
  • H Arno Radolla vom JG-71
  • H Kai Christiansen vom MatDp-83
  • OL Dieter Saborowski vo LwWerft-12
  • HptFw Hans Raum vom AG-51
  • OFw Bernd Herth vom Luftwaffenamt Dez. Führungssysteme Lw

    Am 12.11 1990 übergibt der (NVA) Kommandeur des JBG-37 Oberst J. Hoffmann das Kommando an OTL H. Gerlach (Lw). OTL Gerlach führte das Geschwader noch bis zur strukturellen Auflösung am 31.12.1990.
    Major Brusch (Lw) wurde neuer Stabschef.
    Nach Auflösung vom JBG-37 und der Flugplatzbasis Drewitz per 31.12.1990 erfolgte die Bildung des Nachkommando Drewitz zum 01.01.1991 aus Personalbestand der Flugplatzbasis. Als Kommandeur des Nachkommando wurde Major Brusch eingesetzt.
    Diese Nachkommando Drewitz kam in Zuordnung zum Stab der 1. Luftverteidigungsdivision (NVA) Cottbus.

    Zum 01.04.1991 erfolgte die Aufstellung des Kommando 5. Luftwaffendivision in Strausberg. Damit war die Übergangszeit befristeter NVA-Strukturen in der Luftwaffe Ost beendet.
    Der Kommandeur der 5. Luftwaffendivision befahl eine neue Struktur, in der aus den Stäben der 3. Luftverteidigungsdivision (NVA) Trollenhagen der Abwicklungsstab Nord und aus dem Stab der 1. Luftverteidigungsdivision (NVA) Cottbus sich der Abwicklungsstab Süd formierte.
    Unser Nachkommando Drewitz kam in die Verantwortung des Abwicklungsstabes Süd.

    Ab Dezember 1990 erfolgte das sammeln von Wehrmaterial ( Flugzeuge, Sicherstellungsgerät der FTB, Kraftfahrzeuge der Geschwader/FTB/NFB ) aus dem Südraum Ostdeutschlands am Standort Drewitz.
    Dazu verlegten u.a. ihr Gerät nach Drewitz das JG-1 von Holzdorf, das JG-2 von Trollenhagen, das JG-8 von Marxwalde, TAFS-47 Preschen-- zusätzlich zum Gerät des TAFS-87 und des JBG-37 Drewitz.
    In Laage erfolgte für Abwicklungsstab Nord das Sammeln der Wehrgerät JBG-77, MFG-28, JG-9.
    Damit verbunden war eine Lagerung der MiG-23UB in Laage, so das die abzuwickelnden MiG-23UB des JBG-37 am 04.12.1990 nach Laage verlegten.
    Beginn der Verlegung aller MiG-21 nach Drewitz war im Dezember 1990. Abschluß der Verlegung am 16.04.1991 mit Landung der letzten MiGs aus Holzdorf.

    Somit standen dann auf dem Flugplatz Drewitz konzentriert in Verantwortung des Nachkommando Drewitz:
  • 18 x MiG-23 BN
  • 40x MiG-21bis
  • 34x MiG-21MF
  • 33x MiG-21M
  • 26x MiG-21UM
  • 7x MiG-21SPS/K
    Mit einer Besonderheit: Die MiG-23BN des JBG-37 verblieben bis Mitte 1991 in ihren geschützten Flugzeugdeckungen und zum Erhalt der Flugfähigkeit führte das verbliebene ingenieurtechnische Personal die entsprechenden Standzeitkontrollen durch.
    Denn ursprünglich beabsichtigte die Luftwaffe eine befristete Weiternutzung der MiG-23BN.( Wie bei MiG-29)
    Zu diesem Zwecke erfolgte eine Prüfung in der Wehrtechnischen Dienststelle-61 (WTD-61) Manching an den per 16./17.04.91 dorthin überführten Maschinen 20+45 und 20+52 und 20+48.
    Nach abschlägigen Bescheid kam keine Weiternutzung sondern die Verschrottung.

    Von den MiG-21bis ging die Maschine 24+20 zu Testzwecken zur WTD-61 am 10.04.91.

    Am Standort Drewitz waren Ende 1990 noch drei MiG-17F (905 u. 364) und eine MiG-15 UTI (163) vorhanden. Sie waren aus der eingelagerten Einsatzreserve Soll2 des JBG-37 bzw. JG-7.
    Eine MiG-17F (537) stand als Denkmal vor dem Geschwaderstab.
    An das Luftwaffenmuseum Uetersen wurden eine MiG-17F (905) am 11.02.91 und eine MiG-15UTI am 25.02.91 übergeben.

    Gleichzeitig befahl der Kommandeur der 5. Luftwaffendivision das Ende der militärischen Bewachung für alle nicht weiterverwendeten Dienstobjekte und Liegenschaften.
    Der Flugplatz Drewitz erhielt nun eine Bewachung durch eine zivile Wachgesellschaft.
    Am Standort Drewitz war Mitte 1991 noch ein Personalbestand von 364 Personen tätig. Davon allein an Zivilbeschäftigten: 136.

    Im Zuge dieser Neustrukturierung löste sich die Bundeswehr und damit die 5. Luftwaffendivision von den nicht weiter verwendeten Objekten und Liegenschaften.
    Die Verwertung des gesammelten Wehrmaterials der NVA und die Auflösung der nicht weiter verwendeten Liegenschaften sollte nicht mehr Sache der Bundeswehr sein.
    Daher kam es zur Neustrukturierung der Verwertungsorganisation.

    Eine Gesamtverwertung des nicht weiter verwendeten Wehrmaterials der ehemaligen NVA erfolgte durch die bundeseigene Gesellschaft MDSG.
    Material-Depot-Service -Gesellschaft ( MDSG) in Bonn.
    Unser Verwahrlager Drewitz kam per 19.12.1991 in Verfügung und Zuordnung dieser MDSG.

    Per 01.10.1991 strukturierte das Nachkommando Drewitz zum Verwahrlager Drewitz um.
    Die offizielle Verschrottung der Flugzeuge begann am 21.09.1992 in den "Elbe Flugzeugwerke GmbH Dresden".
    Sämtliche Flugzeuge mussten größtenteils per Landweg nach Dresden angeliefert werden.
    Im Mai 1993 endete diese Verschrottungsaktion. Nachfolgend kam die Auflösung des Verwahrlager Drewitz und Verkauf der Liegenschaft.

    Heute ist der Flugplatz ein regionaler Flughafen Cottbus-Drewitz.

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