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- 5. Luftwaffendivision-

 
 
- Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 -
 
 
 
  Die LSK/LV der betrieb am Standort Fürstenwalde ihren Zentralen Gefechtsstand ( ZGS) der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung der NVA. Dieser ZGS LSK/LV war die oberste Führungsstelle im Diensthabenden System (DHS) der Luftverteidigung der DDR.
Der ZGS LSK/LV nahm am Standort Fürstenwalde am 01.11.1978 seinen Dienstbetrieb auf und war zuvor am Standort Eggersdorf im Kdo LSK/LV überirdisch untergebracht.
Aus Tarnungsgründen wurde die " offene" Bezeichnung " Forschungs-und Beobachtungszentrum Raduga ( FBZ Raduga) verwendet.
Bis zum Eintreffen der ersten Luftwaffenvorkommandos war der genaue Standort des ZGS in der Bundeswehr unbekannt.
Vom ZGS aus erfolgte das Zusammenwirken mit anderen Streitkräften des Warscher Vertrages.
Ab 1990 erfolgte in der DDR die Einführung eines SAR-Dienstes- der auch vom ZGS geführt wurde.

In der Nacht vom 02. zum 03.10.1990 zog die diensthabende Besatzung des ZGS die NVA Uniform aus und setzte den Dienst in Luftwaffenuniform fort.
Entgegen einigen Darstellungen wurde damit aus dem ZGS LSK/LV NOCH KEIN Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 --- sondern es blieb auch nach dem 03.10.90 DER ZGS LSK/LV !
Die Sicherstellung vom AutoFüLw erfolgte durch das Nachrichtenregiment 14 termingerecht.
Denn es gab per 03.10.90 weder die 5. Luftwaffendivision noch die Aufstellung des Gefechtsstandes Luftverteidigungssektor 5.
Am 03.10.90 übergab der letzte NVA Kommandeur des ZGS , Oberst Jedmin, in einem feierlichen Appell das Gesamtobjekt an Oberstleutnant Lucas ( vom RafüKdo 2 Meßstetten) als Kommandeur der Kommandeursgruppe ZGS LSK/LV.

Da für eine Übergangszeit Verfahren und Gerät der LSK/LV weiter zu betreiben waren- wurde auch der ZGS LSK/LV - wenn auch mit veränderter Aufgabenstellung - weiter betrieben.
Der Personalbestand ab 03.10.90 war:
Personal West: 14 Offiziere und 1 Feldwebel
Personal Ost: 104 Offiziere

Da für Ostdeutschland aus den 2+4 Verträgen kein NATO-Kommando hergestellt werden durfte, war daher für eine Übergangszeit auch eine Sonderlösung für die Luftverteidigung zu schaffen.
Diese Übergangslösung war eine eigenständige Führung der Luftverteidigung im Rahmen der 5. Luftwaffendivision für Ostdeutschland.
Der Lw- Gefechtsstand Erndtebrück war für eine Übergangszeit bis zur Aufstellung des Gefechtsstandes Luftverteidigungssektor 5 als NSOC ( also nationaler LV-Gefechtsstand) tätig. Dort war die Schnittstelle Ost - West.
Der ZGS Fürstenwalde sammelte in dieser Zeit lediglich die von den 4 weiter zu betreibenden Funktechnischen Batallionen gelieferten Daten der Luftlage, bereiteten diese Daten auf und stellten die Luftlage visuell dar. Entscheidungen aus dem NSOC Erndtebrück wurden für die Ex- NVA Einheiten adäquat vom ZGS umgesetzt.
LSK/LV Kampfflugzeuge russ. Bauart hatten Einsatz-und Flugverbot. Für Flugeinsätze in Ostdeutschland wurde eine Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Faßberg vorgehalten. Diese Alarmrotte hatte am 19.11.90 ihre ersten Flugeinsatz über Ostdeutschland als " Balkenkreuz Zeigeflug".

   
  Erst per 29.10.90 erfolgte eine Erarbeitung einer Betriebsabsprache für die Arbeit in der deutsch- russischen Luftverteidigungs-Verbindungsstelle.
Nach dem 03.10.90 gaben sich die Besucher des ZGS sprichwörtlich die Klinge in die Hand. Egal ob der Befehlshaber Bundeswehrkommando Ost, Generalleutnant Schönbohm ; oder der Inspekteutr der Luftwaffe oder der Generalinspekteur der Bundeswehr oder Kommandierende General der Luftwaffe oder ..oder ... jeder wollte das Best gehütete Geheimnis der LSK/LV Live in Augenschein nehmen.

Am 19.02.1991 erfolgte die erste Abfangübung der Luftwaffe über Ostdeutschland .

Mit Org-Befehl 11/91 vom 27.03.1991 befahl der Kommandeur Kommando LSK/LV Vorbereitungsstab 5. Luftwaffendivision die Einnahme der Übergangsstruktur und damit Inkraftsetzung des STAN Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 zum 01.04.1991 .
Es erfolgte die Einrüstung von Geräte der Luftwaffe ... bis 24.09.1992 war Einrüstung TracView abgeschlossen.
Am 05.10. 1992 erfolgte die Übernahme der vollen SOC Funktion vom Gefechtsstand Erndtebrück.
Damit war der Gefechtsstand Luftverteidigungssektor 5 erst mit 05.10.92 voll eigenständig für den Luftraum über Ostdeutschland zuständig.

Am 01.06.1993 erfolgte der ERSTE Einsatz der Alarmrotte MiG-29 des JG-73 Preschen.
Per 31.01.1994 wurde die Arbeit der Gruppe Lufthoheit bei den russ. Streitkräften in Wünsdorf eingestellt.
Die formelle Außerdienststellung des Gefechtsstandes erfolgte am 07.12.1994.
Mit 01.01.1995 erfolgte die Übergabe des Dienstes " Wahrung lufthoheitlicher Aufgaben" an das integrierte Luftverteidigungssystem der NATO.
Am 04.01.1995 stellte der Gefechtsstand in Fürstenwalde seine Arbeit ein.

In der Zeit seines Wirkens vom 03.10.90 bis 01.01.95 gab ca. 2000 Besucher aus 37 Nationen im Gefechtsstand Fürstenwalde.
Der Gefechtsstand führte in dieser Zeit 18735 Intercepts; 2730 Tango-Scrambles und 10 Alpha- Scrambles.

Es konnte somit sichergestellt werden, dass auch in den Zeiten der Umstrukturierung der Luftraum über Ostdeutschland durch Radarstationen rund um die Uhr überwacht wurde und die lufthohentlichen Aufgaben erfüllt wurden.

  • Struktur RaFü stand 10/91
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