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- 5. Luftwaffendivision -

 
 
- Jagdbombergeschwader 37 ( JBG-37)- NVA
 
 
 



         
  Im Jahre 1971 begann in Umsetzung einer Forderung des VOK die Formierung von Frontfliegerkräften der NVA.

Auf dem Flugplatz Drewitz begann ab 01. Oktober 1971 die Formierung des Jagdbombergeschwaders 31 ( JBG-31) aus der IV. Staffel des JG-7 .
Diese Staffel wurde dazu extra aus Teilen der I.; II. und III. Staffel aufgestellt.
Geflogen wurde auf Flugzeugen Typ MiG-17F, die in den Jagdfliegergeschwadern infolge Umrüstung auf MiG-21 frei wurden.

Das JBG-31 war dem Kommandeur der 1. LVD unterstellt.

Im Jahre 1973 verlegte das JBG-31 für 45 Tage zu Übungszwecken zum Flugplatz der GSSD Tutow/ Demmin.

Der Ehrenname " Klement Gottwald" wurde dem Geschwader am 06.10.1976 verliehen.

Bereits vom 30.04.197 bis 14.06.1973 verlegte das Geschwader von Drewitz zum russ. Flugplatz Tutow im Norden der DDR.
Wegen Baumaßnahmen auf dem Flugplatz Drewitz verlegte das JBG-31 im Jahre 1976 für 11 Monate ( 20.01. - 30.11.) zum Flugplatz Garz / Usedom.
Nachfolgend verlegte nochmals das komplette Geschwader vom 17.07.1978 bis 08.09.1978 zum Flugplatz Dresden-Klotzsche.
Die letzte große Verlegung wegen Baumaßnahme war vom 13.01.1986 bis 22.11.1986 zum Flugplatz Marxwalde.

Auf Grund der Anschaffung Jagdbomber MiG-23 BN begann im Jahre 1979 die Umschulung der Piloten und die Umrüstung auf MiG-23BN im Geschwader..

Das JBG wurde mit 3 Staffeln ausstattet - 2 Staffeln MiG-23BN und die dritte Staffel wurde die selbständige Aufklärungsfliegerstaffel-47 in Preschen.
Andere Angaben, wonach die Aufstellung der 3. Staffel entfliel, treffen nicht zu.
Die vormalige 3. Staffel des JBG-31/37 mit MiG-17 wurde ja ausgegliedert und zur Aufstellung des JBG-77 in Laage genutzt.

Zur Vorbereitung der Bildung des JBG-77 und deren Ausstattung mit Jagdbombern SU-22 begann ab 02.07.1984 die Umschulung von Piloten der III. Staffel.

   
  Zum 01.12.1981 erfolgte die Umbenennung in JBG-37 mit nachfolgender Unterstellung am 01.12.1982 zum neu gebildeten Führungsorgan der Front-und Armeefliegerkräfte in Eggersdorf/Strausberg ( FOFAFK).
1984 wurde das FO FAFK in Führungsorgan Front-und Militärtransportfliegerkräfte ( FO FMTFK) umbenannt.

Gleichzeitig wurde das dem JBG unterstellte Fliegertechnische Batallion FTB-31 in FTB-37 umbenannt.
Zur gleichen Zeit erfolgte die Neuaufstellung des Nachrichten-und Flugsicherungsbatallion NFB-37.
Das NFB-37 übernahm nach Verlegung des JG-1 von Platz Cottbus zum Platz Holzdorf in Striesow die FuTK Stellung und richtete dort die FuTK-37 nebst einer Fliegerleitstelle für das JBG-37 ein.

Zum 01.11.1984 wurde die III. Staffel aus dem Geschwader herausgelöst und zum Flugplatz Laage verlegt. Dort wurde aus der III. Staffel des JBG-37 das neue JBG-77 formiert.

Im Kriegs-und Verteidigungszustand wäre das JBG-37 aus der NVA herausgelöst worden und dem sowjetischen Befehl des Chef Frontfliegerkräfte der 1. Front (GSSD) unterstellt worden.
Damit verbunden war bis 1988 auch die direkte Übergabe des JBG-37 an einen sowjetischen Kommandeur.!

Immer wieder tauchen Spekulationen auf, dass NVA Jagdbomber hätten mit Atomwaffen ausgestattet werden können und deren Abwurf wäre bei Trainingsflügen auch geprobt worden.
Klare Aussage dazu: Die NVA Einheiten hatten keinen Atomwaffeneinsatz- alle NVA Einheiten mit möglichen Atomwaffeneinsatz wie das JBG-37 wären im Verteidigungszustand KEINE NVA Einheiten mehr gewesen sondern in sowjetischen Strukturen und unter sowjetischen Befehl gestellt worden.
Damit waren es dann KEINE NVA Einheiten im Krieg- auch wenn in den Maschinen DDR-Piloten saßen !
Somit hatten NVA Einheiten KEINEN Antomwaffeneinsatz und keinen Zugriff auf Atomwaffen.!

Als über lange Zeit einziges Jagdbombergeschwader der NVA hatte das JBG-31/37 umfangreiche Aufgaben.
Fast alle Manövereinsätze waren von fremdem Flugplätzen zu absolvieren. Dies zeigt im vorab ein kommende Verlegung des Geschwader im Verteidigungszustand und damit ein nutzungsfreier Flugplatz für neue russ. Geschwader der 2 nachrüückenden russ. Luftarmeen.
An Aufgaben kristallisierte sich heraus:
Einsatz der 1. Staffel Im Verantwortungsbereich Südraum DDR vom Flugplatz Stendal im Zusammenwirken mit GSSD Jagdbombern oder separat vom Flugplatz Alteno oder Holzdorf.
Einsatz der 2. Staffel im Verantwortungsbereich Ostsee im Zusammenwirken mit der Volksmarine von den Flugplätzen Groß Mohrdorf oder Garz/Usedom.
Einsatz der 3. Staffel im Verantwortungsbereich Nordraum DDR im Zusammenwirken mit 5. Armee NVA von Flugplätzen Trollenhagen oder Karlshagen.
Bei Einsätzen im Mittelraum der DDR ( Berliner Großraum) kam es zur Nutzung der Flugplätze Müncheberg und den russ. Flugplatz Finow.

Bei dieser Strukturierung auch nicht verwunderlich, die Nutzung der 3. Staffel zur Aufstellung JBG-77 in Laage- da das Einsatzbereich zur Luftunterstützung der 5. Armee beibehalten wurde.

Bei Übungen erfolgte das Training für Kernwaffeneinsatz auch vor der Küste Usedoms im Rahmen schiessen auf Seeziele und Angriff auf eine Marinebasis.
Genau jene Aufgaben, die später dem MFG-28 zukommen sollten.

Das JBG-37 verfügte 1987 über eine Stärke von:
197 Offizieren
74 Fähnrichen
34 Berufsunteroffizieren
212 Unteroffiziere auf Zeit
201 Soldaten im Grundwehrdienst
81 Reservisten
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798 Gesamtstärke
Hinzu kamen etwa 100 Zivilbedienstete.

Im Rahmen Training des Zusammenwirkens erfolgte ein jährlicher Staffelaustausch mit dem JBG-28 in CASLAV / CSSR und dem JBG-15 der poln. Streitkräfte.

Anfang 1990 konnten sich die Verbände/Regimenter/Einheiten zur verbesserten Identifikation eigene Logos/Verbandswappen erarbeiten.
Bereits im Juni 1990 wurde diese Weisung mit Blick auf die anstehende Übernahme durch die BRD wieder aufgehoben.
Für das JBG-37 gab es mehrere Entwürfe durch Major. A. Herles.
Es kam jedoch zu keiner Auswahl mehr.
Hier an der Seite einer der Entwürfe für JBG-37. Mit den besteb Aussichten..

Im Zuge der Vereinigung beider deutscher Staaten war am 25.09.1990 der letzte Flugtag des JBG und per 31.12.1990 war das Geschwader aufgelöst.

Allg. Daten:
Tarnname : Zauberflöte
Tarnname Gefechtsstand: Torez
Tarnname Fliegertechnisches Batallion-37 ( FTB-37): Brettspiel
Tarnname Nachrichten/Flugsicherungbatallion-37 ( NFB-37): Gasthof
Tarnname FuTK-37 Striesow: Gasthof 71
Postfach: 94415, 7521 Drewitz
Amt: Peitz 290
S1- Fernsprech: 9431-88
Fernsprech Stabsnetz LSK/LV: 9446-63-88
S1-Fernschreib: 949-480


Zum Ende 80ger Jahre wurde für den Flugplatz Drewitz eine Flugplatzbasis mit der Bezeichnung Flugplatzbasis-57 gebildet. Diese Flugplatzbasis umfasste Teile des FTB-37 und NFB-37, die bei möglicher Verlegung auf dem Platz verbleiben und dessen Weiterbetrieb auch für andere fliegende Verbände sicherte.
Tarnname Flugplatzbasis-57 : Badeort

Da die FuTK Striesow als Fliegerleitstelle für den Platz fungierte, wurde die Fliegerleitstelle= Teile Flugplatzbasis-57.
Die FuTK Striesow war fernmeldetechnisch autark:
S1- Fernsprech: 94495p
S1-Fernschreib: 949-376
Tarnname: Beerenstrauch

Die Tarnbezeichnung für JBG-37 in sowjetischer Unterstellung: Torez.

Kommandeure des Geschwaders:
  • von 1971 bis 1973.... Oberst K.-J. Baarß - später Generalleutnant und Hauptinspekteur der NVA im MfNV.
  • von 1973 bis 1977.... Oberst G. Schumann.
  • von 1977 bis 1984.... Oberst M. Jänichen - wurde 1984 Kdr des JBG-77 Laage.
  • von 1984 bis 1990.... Oberst J. Hoffmann.

    Stabschef des Geschwaders:
  • von 1971 bis 1978.... Oberstleutnant S. Oswald
  • von 1978 bis 1983.... Major W.-D. Hotho -- wechselte dann zum Stab FOFMTFK nach Strausberg als Oberstleutnant.
  • von 1983 bis 1988.... Oberstleutnant B. Angermann -- wechselte dann zum Stab FO FMTFK nach Strausberg
  • von 1988 bis 1990.... Oberstleutnant D. Höfer.

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